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Dem Genuss-Glück auf der Spur

Ein in Meditation erfahrener Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so gesammelt sein könne. Dieser sagte:

Wenn ich stehe, dann stehe ich.

Wenn ich gehe, dann gehe ich.

Wenn ich sitze, dann sitze ich.

Wenn ich esse, dann esse ich.

Wenn ich spreche, dann spreche ich…

Dann fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: „Das tun wir ja auch, aber was machst du darüber hinaus? Der Mann sagte wiederum:

Wenn ich stehe, dann stehe ich.

Wenn ich gehe, dann gehe ich.

Wenn ich sitze, dann sitze ich.

Wenn ich esse, dann esse ich.

Wenn ich spreche, dann spreche ich…

Wieder sagten die Leute: „Das tun wir doch auch.“ Der Mann aber sagte zu ihnen:

Nein, wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon.

Wenn ihr steht, dann lauft ihr schon und

wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.


Was diese kleine Geschichte mit Genießen zu tun hat? Sei gespannt.


Genuss ist die Bezeichnung für eine angenehme Sinnes-Empfindung (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und/oder Tasten), die mit Wohlbefinden verbunden ist. Düfte, ein mit Liebe zubereitetes Essen, ein Museumsbesuch, Musik, eine Massage...was ist es, was du liebst? Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass es gewisse Voraussetzungen braucht, um Genuss auch bewusst erleben zu können:


1. Genuss braucht Zeit

...auch wenn es zwischendurch nur kurze Momente sind, für die du achtsam bist, z.B. auf den Geruch, den Geschmack und das warme Gefühl einer Tasse Tee, Kaffee oder Kakao zwischen den Händen.


2. Genuss muss erlaubt sein

...überprüfe hinderliche Denkgewohnheiten wie jene, dass du dir Genuss erst verdienen müsstest oder er Belohnung sei. Das berühmte schlechte Gewissen ist mit Genießen ebenfalls nicht vereinbar. Um dieses abzubauen, kann auch der nächste Punkt hilfreich sein.


3. Weniger ist mehr

...wir sollten immer eine Sehnsucht nach den Dingen bewahren, die uns gut tun. Der Schlüssel dazu befindet sich in der Kunst des richtigen Maßes (sei es kulinarisch oder auch bezüglich aller anderen Sinneskanäle). Es geht dabei um eine neue Haltung: Nicht mehr so sehr nach dem „Mehr“ in Bezug auf Erleben zu jagen, sondern naheliegende Erfahrungen zu vertiefen.


4. Genuss geht nicht nebenbei

...die oben beschriebene Geschichte bringt dies gut zum Ausdruck. Unser Gehirn ist aus ökonomischen Gründen nicht dafür gebaut, mehrere Dinge gleichzeitig mit genügend Aufmerksamkeit zu tun. Schon gar nicht in Bezug auf Genießen.


5. Jedem das Seine

...nur weil es vielen gut tun mag, heißt das noch lange nicht, dass es auch eine Präferenz von dir ist. Sich nicht von Trends beeinflussen zu lassen, kann auch Mut erfordern. Und jeder Tag ist anders. Was dir heute gut tut, muss nicht für einen anderen Zeitpunkt gelten.


6. Ohne Erfahrung kein Genuss

...je vertrauter dir etwas ist, umso mehr Details lernst du kennen. In Bezug auf Wein, Käse, Düfte, Klänge (und und und) gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Erweiterung der eigenen Erfahrungsschätze. Lass dich inspirieren und probiere gerne auch mal Neues aus.


7. Genuss ist alltäglich

Besondere Anlässe mögen hilfreich sein, stellen jedoch keine Bedingung dar. Es gilt das Besondere im Alltag zu finden... ein in Morgen- oder Abendlicht getauchter Himmel, das Plätschern von Wasser in der Natur, der Duft von Gewürzen und Kräutern, das warme Wasser auf der Haut beim Duschen...Selbst im härtesten Alltag können genussvolle Rituale uns an Wohlgefühl erinnern.


Wie genussfähig bist du? Teste dich selbst :-)

  • ich freue mich an gutem Essen, guter Musik oder einem guten Gespräch

  • ich genieße es, in der Natur zu sein

  • Auszeiten für Genuss sind mir wichtig

  • ich tue das, was ich tue, bewusst, indem ich mich darauf konzentriere

  • ich bringe verbal und/oder nonverbal zum Ausdruck, wenn mir etwas gefällt

Das Kochbuch "jausnen" von Sabrina und Anja bereichert übrigens seit Weihnachten mein Genießen, wenn es um kreative und schnelle Gerichte für Familie und Freunde geht.


Alles Liebe,

Martina



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